Und Gaia lachte

…und Gaia lachte,
lachte,
bis ihr die Tränen kamen.
Da erst
merkte sie,
dass
sie weinte.

Sie
weinte so sehr,
dass sich
die Bäche und Seen
wieder füllten
und auch
Flüsse und Gletscher,
die nach
der großen Erwärmung
ausgetrocknet waren.

An
den Polkappen
türmte
sich wieder das Eis,
Schnee
schmiegte sich
an den Kilimandscharo,
der von neuem
in die Weiten Afrikas
leuchtete.

Orkane, Tornados, Taifune
kehrten zurück
in ihre Höhle,
peitschten nicht mehr
die Ozeane
über das Land,
das allmählich
bewohnbar wurde.

Steppe
verdrängte die Wüste,
Savanne
legte sich
über die Steppe,
Urwald
eroberte die Savanne.

Wehmut
empfand Gaia,
Sehnsucht
nach dem verlorenen Kind.

Was,
um Himmels Willen,
hatte sie falsch gemacht?

War es,
weil sie sich
mit
ihnen krönen wollte?

Strafe für Eitelkeit?

Sie
überlegte lange,
während
die Wasser
langsamer flossen,
Regen
die Erde befruchtete
und
die Sonne wärmte,
nicht mehr brannte …

Nein,
es war etwas anderes.

Ihr Fehler
war,
dass sie nicht länger
allein
sein wollte,
allein mit ihrem Glück
im
eisig weiten Weltenraum.

Sie wollte,
dass jemand bemerkte,
wie gut
sie ihr gelungen war
diese Welt
auf ihrer Erde.

Wenigstens
ein Lebewesen
sollte
teilhaben daran
und,
wie sie,
glücklich darüber sein,
sollte
all das Wunderbare
gemeinsam
mit ihr erleben.

Ein Juwel
war sie geworden,
ihre Erde,
Liebling der Sonne,
der
gesamten Himmelssphäre.

Keinem Stern
im weiten Rund
war
Vergleichbares gelungen.
Nur ihr,
Gaia,
Mutter Erde.

Der gesamte Planet,
ein einziges Lebewesen.
Alle Pflanzen,
alle Tiere,
Boden, Wasser, Luft
bildeten
ein einziges
pulsierendes,
sich
gegenseitig stützendes,
sich
gegenseitig nützendes
organisches Ganzes.
Nichts
durfte fehlen,
nichts
war zu viel.

Und dann
hatte sie diese unglückliche Idee:

Sie schuf den Menschen…

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